Sparschwein

Investieren   |   18.05.2021

Geld über: Wohin mit einer finanziellen Rücklage?

Unverhofft kommt oft – manchmal auch Geld. Eine Steuerrückzahlung, eine Erbschaft, ein Bonus vom Arbeitgeber – schon liegt ein hübsches Extra-Sümmchen auf dem Konto.

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Eher Unverhofftes tat sich während der Corona-Krise: Geschlossene Geschäfte, Theater und Restaurants, weniger Konsum. Die Folge auch hier: Am Monatsende war mehr als sonst auf dem Girokonto übrig.

Und dann? Es einfach dort liegen lassen und eine Rücklage für kurzfristigen Finanzbedarf zu haben? Das ist sinnvoll, bei den herrschenden Null- und Minuszinsen aber ein Verlustgeschäft. Gibt es so etwas – eine Rücklage, die hochflexibel und sicher ist, ohne auf Rendite zu verzichten?

Krise als Chance, oder: Vom plötzlichen Plus auf dem Konto

Die Corona-Pandemie hält die Welt seit Anfang 2020 in ihrem Bann. Millionen bangen um ihre Gesundheit und um ihre Existenz. Doch es gibt auch Gewinner in der Krise, zumindest finanziell. Und das sind beileibe nicht nur Lieferdienste und Maskenhersteller, sondern auch viele Arbeitnehmer, die nicht von Kurzarbeit und Unternehmensschließungen betroffen sind. Sie erhalten weiterhin ihr gewohntes Gehalt, können es aber weder für Reisen ausgeben noch im Restaurant oder für das Konzertticket. Und das Girokonto füllt sich. „Unfreiwilliges Sparen“ wird dieser Effekt in der Ökonomie genannt.

Das Ergebnis: Rund 100 Milliarden Euro Überschussersparnis hätten die Deutschen im ersten Pandemie-Jahr 2020 angehäuft, überschlägt das Münchner ifo-Institut. „Konsumstau in Deutschland – Bürger horten Milliarden“, titelte das Handelsblatt. Im ersten Corona-Jahr 2020 stieg die Sparquote von 10,9 Prozent auf 16,2 Prozent, errechnete das Statistische Bundesamt. Ein einsamer Rekord. Der bisherige Höchststand lag bei knapp 13 Prozent und stammt aus dem Jahr 1991, kurz nach der Wiedervereinigung.

Wo dieses Geld am besten aufgehoben ist? Für die meisten Deutschen ist die Sache klar: bei der Bank. 25 Millionen von ihnen haben mehr als 5.000 Euro unverzinst geparkt (Girokonto, Tagesgeld, Bargeld), so eine YouGov-Umfrage aus dem Januar 2021. Bei fünf Prozent der Befragten waren es sogar mehr als 50.000 Euro.

Krise als Gefahr, oder: Warum eine gute Anlage nötig ist

Selbst der oberste Geldverwalter des Landes, Bundesfinanzminister Olaf Scholz, verzichtet bei seinem privaten Vermögen auf Rendite. Gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte er im Jahr 2019: „Ich mache das, was einem kein Anlageberater empfiehlt. Ich lege mein Geld nur auf einem Sparbuch, sogar auf dem Girokonto an – und da kriegt es, wie bei allen anderen, keine Zinsen“.

Diese Haltung kann Scholz und die anderen Kontobesitzer teuer zu stehen kommen – im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur die gewöhnliche Inflation nagt am Wert des Ersparten. Durch die Coronakrise drohen weitere, außergewöhnliche Kosten und Preissteigerungen.

Da ist es ratsam, eine Rücklage aufzubauen, die sicher und flexibel ist, um auch auf unerwartete Ausgaben schnell reagieren zu können. Klug ist, wer das mit der Aussicht auf Rendite verbindet, um den Wertverlust auszugleichen und vielleicht sogar noch einen Gewinn einzufahren.

Die Konsequenz: Allvest statt Sparschwein

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